Wenn die grauen Zellen streiken – warum wir mit zunehmendem Alter immer mehr vergessen

Bei älteren Menschen lässt das Gedächtnis erfahrungsgemäß nach. Das hat viele Ursachen. Zum einen verändert sich das Gehirn und nimmt gewissermaßen „Umbaumaßnahmen“ vor. Zum anderen kommt es immer wieder zu körperlichen Krankheiten, die zum Beispiel in der Schilddrüse lokalisiert sind, sich aber auf das Gehirn auswirken. Durch ein regelmäßiges Training lässt sich die Gedächtnisleistung eines Menschen aber sehr gut erhalten.

Es fehlt das nötige Training

Letztlich ist das Gehirn eine Art Muskel. Entsprechend kann es nur dann Höchstleistungen erbringen, wenn es regelmäßig gefordert und trainiert wird. Wer dies nicht tut, geht das Risiko ein, dass das Gedächtnis frühzeitig nachlässt. Eine gute Möglichkeit, um das Gedächtnis fit zu halten, besteht darin, ein Leben lang neue Sprachen zu lernen. Hierdurch werden die grauen Zellen auf Trab gehalten und stellen Verbindungen zwischen Informationen her. Alternativ können regelmäßig Kreuzworträtsel oder Sudokus gelöst werden, weil sich hierdurch kognitive Fähigkeiten verbessern lassen. Am besten funktioniert das, wenn die Übungen Spaß machen und sich gut in den Lebensalltag integrieren lassen.

Das Gehirn ist Umbaumaßnahmen unterworfen

Mit zunehmendem Alter verändert sich der menschliche Körper noch einmal sehr stark. Beispielsweise nimmt die Aktivität in den Gedächtnisregionen ab, wohingegen die Zahl der Vernetzungen zwischen einzelnen Informationen zunimmt. Hierdurch lässt die Arbeitsgeschwindigkeit des Gehirns zwar nach, dafür verbessert sich die Leistungskapazität. Das ist wie bei einem älteren Computer mit vollem Datenspeicher. Da viele Daten durchgesehen werden müssen, dauern die Prozesse länger, die Arbeitsergebnisse sind dank der Datenvielfalt jedoch ausgefeilt und brauchbar. Ähnlich wie bei einer vollen, unaufgeräumten Wohnung ist es aber manchmal schwierig, Dinge zu finden.

Körperliche Krankheiten wirken sich auf das Gehirn aus

In einigen Fällen ist es gar nicht das Gehirn selbst, das Leistungseinbrüche zu verzeichnen hat. Stattdessen sind körperliche Krankheiten die Ursache für Konzentrationsschwierigkeiten oder Probleme beim Erinnern. So wirkt sich zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion negativ auf die Arbeit des Gehirns aus. Ebenso ist es möglich, dass sich Gedächtnisschwierigkeiten auf eine Anämie (Blutarmut) zurückführen lassen. Wer bei sich ein sinkendes Erinnerungsvermögen feststellt, sollte solche Faktoren unbedingt prüfen lassen.

Fazit: Das Gedächtnis kann lange fit bleiben

Ein schwaches Gedächtnis im Alter ist kein zwangsläufiges Schicksal, sondern das Gehirn kann gezielt trainiert werden. Wichtig ist es zudem, körperliche Ursachen für ein geschwächtes Erinnerungsvermögen auszuschließen.