Wie eine Low Carb Diät funktioniert

Früher wurde sich beim Abnehmen auf die Vermeidung von Fett konzentriert. Dass Fette fett machen, sagte einem ja bereits der Name des Makronährstoffs. In dieser Hinsicht hat unter Gesundheitsexperten heute ein Umdenken stattgefunden, sodass nun statt Fett eher Zucker vermieden wird. Inwiefern eine angenommene „Zuckerlobby“ für die einseitige Verteuflung von Fetten verantwortlich war, ist eine andere Frage, die kontrovers diskutiert wird.

Doch unabhängig von der Schuldfrage lohnt es sich, sich mit dem Faktor Zucker näher zu befassen. Auf dieser Basis werden nämlich Sinn und Wirkung der unter anderem von Benjamin Ortmann vertretenen Low Carb Diät plausibel, sodass es leichter fällt, beispielsweise 10 Kilo in 4 Wochen abzunehmen.

Unterscheidung Zucker und Kohlenhydrate

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass das „Carb“ bei der Low Carb Diät nicht für Zucker, sondern für Kohlenhydrate steht. Kohlenhydrate setzen sich aus Zuckermolekülen zusammen. So wie die Enzyme während des Stoffwechsels Proteine in Aminosäuren und Lipide in Fettsäuren umwandeln, spalten sie Kohlenhydrate in einzelne Zuckermoleküle auf.

Dabei werden Kohlenhydrate nach der Länge der Zuckerverbindungen in kurzkettige und langkettige Kohlenhydrate unterschieden. Die Länge dieser Ketten hat einen wichtigen Einfluss auf das Abnehmen, der in diesem Artikel noch zur Sprache kommt. Bei der Kategorisierung hat sich in den Ernährungswissenschaften die Unterscheidung in Einfachzucker, Zweifachzucker, Mehrfachzucker und Vielfachzucker etabliert.

Einfachzucker und Zweifachzucker

Einfachzucker kommen in der Natur vor allem als Traubenzucker (Glucose), Fruchtzucker (Fructose) und Schleimzucker (Galactose) vor. Auch Zweifachzucker gelten noch als Zucker. Beispiele für Disaccharide sind Maltose (Malzzucker), Lactose (Milchzucker) sowie Saccharose (Rübenzucker) als wohlbekannter weißer Haushaltszucker. Milchzucker setzt sich dabei aus jeweils einem Molekül Traubenzucker und Schleimzucker, Malzzucker aus zwei Traubenzuckermolekülen sowie Rübenzucker aus einem Fruchtzucker- und einem Traubenzuckermolekül zusammen.

Mehrfachzucker und Vielfachzucker

Mehrfachzucker besteht wiederum aus drei bis zehn Zuckermolekülen, während es sich beim Vielfachzucker um komplexe Verbindungen aus mindestens elf Zuckermolekülen handelt. Beim Mehrfach- und Vielfachzucker spricht der Volksmund nicht mehr vom Zucker. Dies liegt vor allem daran, dass diese Kohlenhydrate nicht mehr die Eigenschaften aufweisen, die Menschen normalerweise mit dem Zucker verbinden: Sie schmecken weniger süß, halten länger satt und die Enzyme brauchen längere Zeit für die Aufspaltung.

Warum Zucker so gefährlich ist

Zucker ist verantwortlich für viele Beschwerden, die als typische Zivilisationskrankheiten das Leben vieler Menschen beeinträchtigen. Beispiele für durch Zucker verursachte Krankheiten sind Fettleibigkeit & Übergewicht, Diabetes mellitus, Herzkreislaufbeschwerden, Bluthochdruck und Depressionen. Vor allem die Einfach- und Zweifachzucker wandern direkt in den Kreislauf, der Blutzuckerspiegel erhöht sich und die Insulinpumpe springt an, um dem entgegenzuwirken.

Durch das ständige Auf und Ab wird der Körper in eine Art Alarmstimmung versetzt. Dies ist die Ursache für die appetitanregende Wirkung von Zucker. Doch Zucker ist nicht nur appetitanregend, sondern auch alles andere als nachhaltig. Im eklatanten Unterschied zu den vielgeschmähten Fetten bilden Zucker im Körper kaum Reserven. Die Folge: Nach nur kurzer Zeit meldet sich der Hunger wieder.

Hinzu kommt, dass der Organismus überschüssige Zuckermoleküle in Fette umwandelt, sobald das Zuckerdepot gefüllt ist. Dies geschieht heute sehr schnell, weil aufgrund der industriellen Fertigung von Zucker viel mehr Zucker in den Nahrungsmitteln enthalten ist als der Mensch von seiner Grundkonstitution her verträgt. Als ursprünglicher Jäger und Sammler kannte der Mensch nämlich die längste Zeit seines Daseins wesentlich geringere Mengen von Zucker als heute. Erst die Innovationen der Züchtung der Zuckerrübe aus der Runkelrübe sowie der Anbau von Zuckerrohr haben allmählich zu der heutigen Verbreitung geführt.

Dieses Problem wird noch durch den Umstand verstärkt, dass Kohlenhydrate vom Körper mit Priorität behandelt werden. Das heißt, solange sich im menschlichen Körper Kohlenhydrate befinden, ist der Stoffwechsel mit den Vorgängen rund um Aufspaltung und Verdauung beschäftigt. Dies ist die Ursache für die bekannte Zucker-Fett-Falle, denn da durch die prioritäre Verwertung der Kohlenhydrate der Abbau von Fette in Fettsäuren blockiert ist, bilden sich die Fette schneller am Körper. Natürlich ist Low Carb nicht das einzige Mittel zum Abnehmen. Beim Abnehmen hilft zum Beispiel auch CBD aufgrund seiner appetitzügelnden Wirkung.